Kategorie: Gravelbike

  • Etappe 2 meiner Alpenüberquerung: Von Nassereith nach Pfunds

    Etappe 2 meiner Alpenüberquerung: Von Nassereith nach Pfunds

    Nach einer entspannten Nacht im Posthotel in Nassereith startete ich früh in meine zweite Etappe meiner Alpenüberquerung auf der Via Claudia Augusta. Das Ziel: Pfunds, ein kleiner Ort nahe der Schweizer Grenze. Der Tag versprach eine ruhige, technisch einfache Tour durch das obere Inntal – und hielt viele kulturelle und landschaftliche Highlights bereit.


    🏨 Start am Posthotel in Nassereith

    Ich verließ das Posthotel Nassereith nach einem frühen Frühstück. Das Wetter war perfekt: kaum ein Wölkchen am Himmel, angenehm kühl – ideales Bikepacking-Wetter. Der Körper fühlte sich erholt an, der Einstieg nach der steilen Fernpassetappe des Vortags war willkommenerweise deutlich sanfter.


    🚴‍♂️ Streckenfakten zur Etappe

    • Start: Nassereith (Posthotel)
    • Ziel: Hotel Schöne Aussicht, Pfunds
    • Distanz: 66 km
    • Höhenmeter: ca. 580 hm
    • Fahrzeit: ca. 4–5 Stunden mit Pausen
    • Schwierigkeit: leicht – ideal zum „Einrollen“ für weitere Etappen

    🧭 Routenverlauf

    Nach einer kurzen Abfahrt gleich zu Beginn ging es durch das Inntal stets leicht bergauf. Wer die Strecke plant, sollte wissen: Es ist weniger der sportliche Anspruch, sondern das stetige Ansteigen, das auf Dauer Energie zieht – besonders bei Gegenwind.
    Ich orientierte mich konsequent an der Via Claudia Augusta und nutzte, wo möglich, den Innradweg. Dieser schlängelt sich wunderbar durch kleine Orte, Wälder und Felder – meist abseits der stark befahrenen Bundesstraße.


    🌄 Eindrücke unterwegs: Historie trifft Panorama

    Die zweite Etappe meiner Alpenüberquerung war reich an kleinen kulturellen Entdeckungen. Die Region ist voller Hinweise auf die römische Vergangenheit der Via Claudia Augusta – oft unaufdringlich, aber spürbar.


    🏗️ Bergbau-Denkmal bei Gurgltal / Gemunden

    Eines der ersten Highlights war das Bergbau-Denkmal im Gurgltal. Dort wird die Geschichte des mittelalterlichen Erzabbaus lebendig. Der Ort wirkt wie eine Zeitkapsel: alte Stollen, Werkzeuge und ein stiller Hinweis darauf, wie hart das Leben hier früher war.


    🌉 Überdachte Holzbrücke bei Nesselgarten

    Kurz hinter Nesselgarten überquerte ich den Inn auf einer wunderschönen, überdachten Holzbrücke. Sie wirkt wie aus einem Märchenbuch – komplett aus Holz gebaut, mit Blick auf das grüne Wasser des Inns und eingerahmt vom Alpenpanorama.

    Hier beginnt auch einer der schönsten Abschnitte des Innradwegs.

    Alpenüberquerung: Holzbrücke bei Nesselgarten über den Inn

    ☀️ Fließer Sonnenhänge & Innradweg

    Zwischen Landeck und Prutz verläuft der Radweg an den sogenannten Fließer Sonnenhängen – der Name ist Programm: Sonnige Felder, ruhige Wege und immer wieder beeindruckende Blicke auf den Fluss, der sich tief unterhalb durch das Tal schlängelt.

    Ich habe hier mehrere Fotostopps eingelegt – kaum zu vermeiden, bei diesem Ausblick.

    Gravelbike auf Holzbrücke bei Nesselgarten über den Inn

    💧 Der Sauerbrunnen in Prutz

    Ein weiteres kurioses Highlight war der sogenannte Sauerbrunnen in Prutz. Dabei handelt es sich um eine natürlich sprudelnde Quelle mit stark mineralischem Wasser. Früher galt sie als Heilquelle, heute ziert ein Hinweisschild: „Nicht als Trinkwasser geeignet.“

    Ich war kurz davor, zu probieren – aber ehrlich gesagt: Besser nicht riskieren. Auch wenn man unterwegs durstig wird, ist bei solchen Quellen Vorsicht besser als ein verdorbener Magen. Trotzdem ein interessanter Halt mit historischem Touch.

    Hinweisschild am Sauerbrunnen in Prutz (kein Trinkwasser)

    🍴 Verpflegung unterwegs

    Ich hatte in meiner Food Pouch genügend Riegel, getrocknete Früchte und eine 1 L Trinkflasche dabei. Unterwegs gibt es einige Möglichkeiten zur Einkehr, etwa in Prutz oder Tösens – ich habe mich aber auf kleine Pausen mit Aussicht beschränkt.

    Wasserflasche kannst du an vielen öffentlichen Brunnen nachfüllen – achte aber wie bei Prutz darauf, ob es Trinkwasser ist.


    🏨 Ankunft in Pfunds – Hotel Schöne Aussicht

    Nach rund 66 Kilometern kam ich entspannt am Ziel an: dem Hotel Schöne Aussicht in Pfunds. Der Name ist Programm – von der Terrasse aus hat man einen wunderbaren Blick ins Inntal. Die Unterkunft ist perfekt auf Radreisende eingestellt: Radkeller, Waschmöglichkeit für Kleidung, gutes Abendessen inklusive.

    Hier ließ sich der Tag hervorragend ausklingen.

    Ankunft mit dem Bike am Hotel Schöne Aussicht in Pfunds

    💡 Fazit zur zweiten Etappe

    Die zweite Etappe war weniger herausfordernd als die erste – aber das war genau richtig so. Sie bietet:

    landschaftliche Schönheit
    historische Highlights entlang der Via Claudia Augusta
    eine gute Mischung aus Asphalt, Feldwegen und Radwegen
    genügend Einkehrmöglichkeiten und Infrastruktur

    Nach dem harten Auftakt über den Fernpass war das heute genau die richtige Mischung aus Aktivität und Genuss. Die Via Claudia Augusta zeigt hier ihr freundliches, zugängliches Gesicht – und beweist einmal mehr, warum sie eine der schönsten Radrouten durch die Alpen ist.


    📌 Tipps für deine Planung:

    • ✅ Plane die zweite Etappe als „aktive Erholung“ nach einem anstrengenden Starttag
    • ✅ Nimm dir Zeit für Zwischenstopps – es lohnt sich
    • ✅ Prüfe bei Quellen immer die Trinkwasser-Hinweise
    • ✅ Hotel in Pfunds vorab buchen – in der Hochsaison schnell voll
    • ✅ Vergiss deine Kamera nicht: die Fließer Sonnenhänge sind spektakulär

    Nächste Etappe: Von Pfunds aus geht’s dann weiter in Richtung Reschenpass – der erste große Alpenübergang dieser Tour wartet.

    Wenn du Fragen zu meiner Route hast, eigene Erfahrungen teilen oder Empfehlungen für weitere Stopps geben willst – ich freue mich auf deinen Kommentar!

  • Von Hersbruck bis Nassereith über den Fernpass – Meine erste Etappe auf der Via Claudia Augusta

    Von Hersbruck bis Nassereith über den Fernpass – Meine erste Etappe auf der Via Claudia Augusta

    Eine Alpenüberquerung mit dem Gravelbike beginnt nicht erst am Startpunkt in den Bergen – sie beginnt mit der Planung. Gerade wenn man, wie ich, mit der Bahn anreist, kann schon die erste Etappe zu einem Abenteuer werden. Hier teile ich meine Erfahrungen mit der Anreise und meiner ersten Etappe von Füssen über den Fernpass nach Nassereith, orientiert an der historischen Römerstraße Via Claudia Augusta.


    🚂 Anreise mit der Bahn: Von Hersbruck nach Füssen

    Ich habe mich bewusst für die Anreise mit der Bahn entschieden, um möglichst entspannt und nachhaltig zu starten. Mein Ziel war, am Samstag früh in Füssen anzukommen und von dort direkt loszufahren.

    Mein Fahrplan:

    • Abfahrt: Hersbruck links der Pegnitz, 4:43 Uhr
    • Umstieg: Nürnberg Hbf
    • Kritischer Umstieg: Treuchtlingen (nur 6 Minuten!)
    • Letzter Umstieg: Augsburg Hbf
    • Ankunft Füssen: ca. 9:45 Uhr

    😅 Verspätung und Glück beim Umsteigen

    Die S-Bahn von Hersbruck nach Nürnberg war, wie ich erwartet habe, sehr pünktlich. Hier hätte ich auch kein großes Zeitproblem gehabt, da die Weiterfahrt nach Treuchtlingen über 20 Minuten später startete. Allerdings hatten wir aufgrund von Baustellen in Treuchtlingen über 8 Minuten Verspätung. Ihr erinnert euch? Dort war die „Umsteigzeit“ nur 6 Minuten. Dadurch war der Anschluss in Treuchtlingen eigentlich nicht zu schaffen.

    Großes Glück: Der Zug Richtung Augsburg hat tatsächlich gewartet. Die nette Schaffnerin in der Regionalbahn hat also Wort gehalten und entsprechend Bescheid gegeben. Ohne dieses Entgegenkommen wäre der gesamte Zeitplan hinüber gewesen, bzw. ich wäre mit viel Glück eine Stunde später vor Ort gewesen.

    Mein Tipp:
    ✅ Plane immer ausreichend Reservezeit ein, besonders bei Frühverbindungen.
    ✅ Prüfe vorab mit der DB Navigator App, ob Züge regelmäßig Verspätung haben.


    💳 Kosten der Anreise

    Ich habe mich für das Bayern-Ticket entschieden:

    • Bayern-Ticket für 1 Person: 32 €
    • Fahrrad-Tageskarte: 7 €
    • Gesamt: 39 €

    Das Ticket gilt den ganzen Tag (Mo–Fr ab 9 Uhr, am Wochenende bereits ab 0 Uhr). Da ich am Samstag gefahren bin, war der frühe Start kein Problem.


    🗺️ Erste Etappe (auf dem Gravelbike): Von Füssen nach Nassereith

    Nach der über fünfstündigen Anreise habe ich bewusst eine kurze Etappe geplant. Ich wollte erst einmal in den Rhythmus kommen und hatte durch die unklare Pünktlichkeit der Bahn keinen Spielraum für eine Ganztagestour.

    Ziel: Nassereith, ein kleiner Ort direkt am Fuß des Fernpasses, ideal für die erste Übernachtung.
    Unterkunft:
    Posthotel Nassereith


    🌄 Route entlang der Via Claudia Augusta

    Sehenswürdigkeiten an der alten Römerstraße

    Die Via Claudia Augusta ist eine historische Römerstraße, die vom Donau-Raum über die Alpen bis nach Italien führt. Viele Abschnitte sind heute Radweg, einige verlaufen auf Nebenstrecken.

    Mein Anspruch war:
    ✅ So viel wie möglich abseits von stark befahrenen Straßen zu fahren
    ✅ Den Charakter der alten Handelsroute zu erleben
    ✅ Gleichzeitig mit dem Gravelbike fahrbar zu bleiben


    🧭 Grober Streckenverlauf

    1. Füssen Zentrum – Start am Lechfall
    2. Auf Nebenstraßen Richtung Reutte
    3. Durch das Tiroler Lechtal
    4. Abzweig Fernpass-Route (alter Römerweg)
    5. Abfahrt nach Nassereith

    Die reine Fahrzeit war etwa 3,5 Stunden.


    ⛰️ Herausforderung Fernpass

    Fernpass Schotterweg mit 18% Steigung

    Der alte Fernpass hat es in sich. Schon die Römer hatten hier ihre Mühe, und das hat sich auch heute nicht geändert:

    • Steile Rampen mit bis zu 18% Steigung
    • Grober Schotter, der kaum Traktion bietet
    • Einige Passagen waren durch abgestürztes Geröll sehr schlecht passierbar

    Ich war mit dem Gravelbike unterwegs – im Nachhinein wäre ein Mountainbike auf diesem Abschnitt des alten Römerweges sinnvoller gewesen. Gerade der Abschnitt kurz vor der Passhöhe ist für Gravelbereifung sehr anspruchsvoll. Ich musste ein paar hundert Meter schieben.


    🪨 Tipp: Alternativroute prüfen

    Falls du bei Nässe oder mit viel Gepäck unterwegs bist, empfehle ich:
    ✅ Den parallel verlaufenden Radweg auf Asphalt nutzen.
    ✅ Den alten Römerweg nur bei trockenen Bedingungen fahren.


    🏨 Ankunft in Nassereith

    Nach dem Fernpass ging es in einer langen Schotterabfahrt nach Nassereith. Mein Hotel lag direkt im Ort.

    Vorteile der kurzen Etappe:

    • Genug Zeit, um anzukommen
    • Kein Stress, falls die Bahn verspätet ist
    • Lockerer Einstieg in die Alpenüberquerung

    💡 Planungstipps aus meiner Erfahrung

    Hier meine Empfehlungen für alle, die eine ähnliche Route planen:

    1. Anreise per Bahn:
    • Früh buchen, Sitzplatz reservieren
    • Prüfen, wie pünktlich Züge üblicherweise sind
    • Bayern-Ticket + Fahrradticket nutzen
    1. Etappenlänge realistisch wählen:
    • Nach einer langen Anreise maximal 40–50 km
    • Lieber langsam starten als direkt 100 km fahren
    1. Route prüfen:
    • Fernpass-Abschnitt vorher anschauen (Fotos & Erfahrungsberichte)
    • Alternative Asphalt-Route notieren
    1. Unterkunft vorab reservieren:
    • Gerade im Sommer ist viel ausgebucht
    • Bei kurzfristigen Änderungen lieber telefonisch klären
    1. Flexibel bleiben:
    • Bahn kann Verspätung haben
    • Wetter kann umschlagen
    • Immer Plan B im Kopf haben

    🏁 Fazit

    Meine erste Etappe von Füssen nach Nassereith war ein großartiger Auftakt meiner Alpenüberquerung. Die Mischung aus historischem Weg, großartiger Landschaft und kleinen Abenteuern (Verspätung, Schiebepassagen) war genau das, was ich mir vorgestellt hatte.

    Ich kann jedem empfehlen, die Via Claudia Augusta als Routenbasis zu nehmen – aber sei dir bewusst: Der alte Fernpass ist mit Gravelbike nur bedingt fahrbar. Trotzdem lohnt sich die Erfahrung, dem uralten Handelsweg zu folgen.


    Falls du Fragen hast oder selbst Tipps für die Via Claudia Augusta suchst, schreib mir gern in die Kommentare!

  • Mein bestes Equipment für die Alpenüberquerung mit dem Gravelbike

    Mein bestes Equipment für die Alpenüberquerung mit dem Gravelbike

    Eine Alpenüberquerung mit dem Gravelbike verlangt nicht nur nach guter Kondition, sondern auch nach dem richtigen Equipment. Ich habe viel recherchiert und ausprobiert, bis ich eine für mich ideale Kombination aus Taschen, Werkzeug und Zubehör gefunden habe. In diesem Beitrag stelle ich dir meine komplette Ausrüstung vor und erkläre, warum ich mich für genau diese Produkte entschieden habe.


    Taschen

    Oberrohrtasche – Apidura Expedition Top Tube Pack (1 L)

    Die Oberrohrtasche ist perfekt für alles, worauf ich schnell zugreifen will: Handy, Snacks, Sonnencreme, kleines Multitool. Ich habe mich für die Apidura Expedition Top Tube Pack mit 1 Liter Volumen entschieden.
    Sie ist absolut wasserdicht, sehr leicht (ca. 80 g) und sitzt extrem stabil ohne zu wackeln.


    Rahmentasche – Apidura Racing Frame Pack (4 L)

    Als Haupttasche für Werkzeug, Luftpumpe und Riegel habe ich die Apidura Racing Frame Pack mit 4 Litern gewählt.
    Die Racing-Serie ist auf minimalen Luftwiderstand ausgelegt, was bei langen Etappen spürbar ist. Sie sitzt perfekt unter dem Oberrohr, lässt sich beidseitig öffnen und bleibt auch bei ruppigen Schotterpassagen leise und stabil.


    Food Pouch – Apidura Backcountry Food Pouch Plus (1,2 L +)

    Rechts am Lenker habe ich den Apidura Backcountry Food Pouch Plus montiert.
    In der Praxis ist sie Gold wert: 1–2 Riegel, Gel, Handy oder kleine Flasche sind jederzeit griffbereit. Besonders praktisch: Der einhändig bedienbare Verschluss und das Drainage-Loch, falls mal Flüssigkeit ausläuft.


    Satteltasche – Apidura Expedition Saddle Pack (17 L)

    Meine große „Arschrakete“ für Kleidung und alles, was sonst noch so benötigt wird, ist die Apidura Expedition Saddle Pack in 17 Liter.
    Sie ist zu 100 % wasserdicht und wird mit Kompressionsriemen extrem festgezurrt, damit sie nicht wackelt. Die Verarbeitung ist überragend. Selbst bei voller Beladung (ca. 7 kg) bleibt sie formstabil.


    Luftpumpe – Lezyne CNC Digital Pressure Drive

    Bei der Luftpumpe wollte ich kein Risiko eingehen. Die Lezyne CNC Digital Pressure Drive ist nicht nur extrem robust, sondern hat auch ein digitales Manometer integriert, um den Luftdruck präzise einzustellen – bei Tubeless-Reifen ein Riesenvorteil.
    Sie passt locker in die Rahmentasche und wiegt nur 133 g.


    Schloss – Texlock 1,2 m

    Ein ultraleichtes Schloss war mir wichtig, weil ich keinen Ziegelstein mitschleppen wollte. Das Texlock kombiniert Flexibilität und Sicherheit mit relativ geringem Gewicht (ca. 500 g). Das Seil ist textilummantelt, der Kern besteht aus mehreren Lagen gehärtetem Stahl.
    Ideal für kurze Stopps an der Hütte oder im Supermarkt.


    Multitool – Lezyne mit CO2-Adapter

    Für Reparaturen unterwegs nutze ich ein Lezyne Multitool mit integriertem CO2-Adapter.
    Es deckt alle gängigen Inbusgrößen, Torx, Kettennieter und Reifenheber ab. Der CO2-Adapter spart Zeit beim Befüllen – ein großer Vorteil bei Pannen im Regen oder auf losem Untergrund.

    Reifenheber – Topeak Shuttle Lever 1.2

    Als Ergänzung habe ich ein Topeak Reifenheber-Set (2er) dabei.
    Sie sind stabil genug für Tubeless-Reifen, brechen nicht und liegen gut in der Hand. Das Set wiegt nur 28 g.


    Ersatzschläuche – TPU von Schwalbe oder Tubolito

    Ich nehme immer zwei TPU-Ersatzschläuche mit 80 mm Ventil mit.
    Warum TPU? Sie sind deutlich leichter (35–40 g) und kleiner als klassische Butyl-Schläuche. Ich habe zwei Optionen getestet:

    • Schwalbe Aerothan: super leicht und pannensicher
    • Tubolito S-Tubo: extrem kompakt, für Notfälle perfekt

    Beide sind top. Da ich zuletzt die Tubolito relativ günstig bekommen habe, standen 2 davon auf meiner Packliste. Sonst verwende ich aber auch gerne die Schwalbe.


    Warum genau dieses Equipment?

    Equipment meets Nature - Braucht man das alles?

    Viele fragen, ob man wirklich so viel Geld in Bikepacking-Equipment investieren muss. Meine Erfahrung: Je leichter, durchdachter und robuster deine Ausrüstung ist, desto entspannter wird deine Tour. Außerdem: Wer billig kauft, kauft meißtens zwei mal! Besonders Taschen und Werkzeug können dir im Ernstfall viele Nerven sparen.
    Apidura hat mich durch kompromisslose Qualität überzeugt. Bei den Werkzeugen finde ich Lezyne einfach unschlagbar – präzise, haltbar und leicht.


    Fazit

    Mit diesem Setup bin ich perfekt vorbereitet für lange Etappen über die Alpen:

    Taschen – stabil, wasserdicht und clever organisiert
    Werkzeug & Ersatzteile – kompakt, leicht, hochwertig
    Schloss – ausreichend sicher, ohne Ballast
    Pumpe – präzise und zuverlässig

    Ich hoffe, dir hilft meine Übersicht weiter, wenn du selbst deine Ausrüstung zusammenstellst.

    Falls du Fragen hast oder noch weitere Empfehlungen brauchst, schreib mir gerne in die Kommentare!

  • Alpenüberquerung: So kannst du darauf trainieren

    Alpenüberquerung: So kannst du darauf trainieren

    Eine Alpenüberquerung mit dem Gravelbike zählt zu den größten Abenteuern, die du dir als Ausdauersportler gönnen kannst. Wer von Deutschland über die Alpen nach Italien fährt, durchquert nicht nur mehrere Klimazonen und Landschaften – er fordert auch den eigenen Körper bis an die Grenze.
    Damit du deine Tour nicht nur erfolgreich, sondern vor allem mit Freude und Sicherheit bewältigst, ist die richtige Trainingsvorbereitung entscheidend. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du dein Training aufbauen kannst. Gleichzeitig teile ich meine persönlichen Erfahrungen, die mir geholfen haben, fit und belastbar für mehrere Tage in Folge auf dem Sattel zu sein.


    Warum ein gezieltes Training so wichtig ist

    Viele unterschätzen, dass bei einer Alpenüberquerung nicht nur einzelne, steile Anstiege zur Belastungsprobe werden. Vor allem die Kombination aus langer Fahrzeit, aufeinanderfolgenden Etappen und der Höhenanpassung stellt dein Herz-Kreislauf-System und deine Muskulatur vor Herausforderungen.
    Wenn du bisher vor allem Tagestouren gewohnt bist, wirst du feststellen: Mehrere Tage hintereinander zu fahren ist eine andere Liga. Deshalb solltest du dein Training langfristig aufbauen und deinen Körper Schritt für Schritt an diese Belastung gewöhnen.


    So habe ich mein Trainingspensum gesteigert

    Aus meiner Erfahrung hat es sich bewährt, das Trainingsvolumen in den letzten Wochen vor der Tour kontinuierlich zu steigern. Dabei habe ich nicht nur die Gesamtkilometer pro Woche erhöht, sondern auch die Zahl der aufeinanderfolgenden Trainingstage.
    Dieses Prinzip – mehrere Tage am Stück Rad zu fahren – war einer der Schlüsselfaktoren für meine Leistungsfähigkeit während der Alpenüberquerung. Denn nur so konnte ich meinem Körper beibringen, sich nach einer intensiven Etappe über Nacht ausreichend zu regenerieren, um am nächsten Morgen wieder belastbar zu sein.

    Mein Tipp:
    Plane in den letzten 6–8 Wochen vor dem Start mindestens zwei Blöcke, in denen du an 3–4 Tagen hintereinander Rad fährst. Diese Etappen dürfen kürzer sein als die späteren Tagesetappen, aber sie helfen enorm, deine Ausdauer und Resilienz zu trainieren.


    Trainingsbausteine: So kombinierst du Ausdauer und Kraft

    Eine Alpenüberquerung erfordert nicht nur Grundlagenausdauer, sondern auch Explosivkraft in den Beinen – vor allem für steile Rampen auf Schotter. Deshalb sollte dein Trainingsplan aus drei wesentlichen Bausteinen bestehen:

    1. Grundlagentraining
      • Lange, moderate Ausfahrten (60–80% der maximalen Herzfrequenz)
      • Ideal für Fettstoffwechsel und Ausdauerbasis
      • 2–3 Einheiten pro Woche
    2. Intensive Bergeinheiten
      • Kürzere, kraftbetonte Fahrten mit längeren Anstiegen
      • Intervalltraining am Berg: z.B. 4 x 10 Minuten im Entwicklungsbereich (85–90% HFmax)
      • 1–2 Einheiten pro Woche
    3. Mehrtagesfahrten
      • Simulation der Etappenbelastung
      • Fokus auf aufeinanderfolgende Belastungstage
      • Steigende Dauer, Strecke und Höhenmeter

    Meine Herangehensweise:
    Ich habe zunächst die Dauer einzelner Fahrten verlängert und bin in der zweiten Phase gezielt Höhenmeter gefahren. Anschließend habe ich die Kombination aus mehreren Tagen am Stück integriert. Das hat mir geholfen, nicht nur körperlich, sondern auch mental auf die Belastung vorbereitet zu sein.


    Beispielhafter Trainingsplan für 8 Wochen

    Hier ein Beispiel, wie du deine Einheiten strukturieren kannst:

    WocheFokusTrainingsumfang
    1–2Grundlagenaufbau3–4 Einheiten, je 2–4 Std, moderat
    3–4Mehr Höhenmeter, erste Intervalle1 lange Tour (>5 Std), 2 Intervalleinheiten am Berg
    5–6Mehrtagesfahrten einbauen3–4 aufeinanderfolgende Tage (3–5 Std pro Tag)
    7BelastungsspitzeLängste Mehrtagestour, viele Höhenmeter
    8Tapering (Reduktion des Umfangs)Kürzere, lockere Fahrten, Regeneration

    Worauf du beim Training besonders achten solltest

    1. Regeneration ernst nehmen:
    Ich habe gemerkt, wie wichtig Erholung ist. Gerade wenn du mehrere Tage hintereinander trainierst, solltest du die Beine hochlegen, ausreichend schlafen und dich eiweißreich ernähren.

    2. Intensitäten dosiert steigern:
    Steile Intervalle am Berg bringen enorm viel, aber sie ermüden auch stark. Ich habe pro Woche maximal 1–2 intensive Einheiten eingeplant und lieber auf Kontinuität gesetzt.

    3. Fahrtechnik auf Schotter üben:
    Das beste Training nützt nichts, wenn du mit unsicherem Fahrverhalten Schotterabfahrten vermeidest. Plane gezielt Gravel-Strecken in dein Training ein, um Handling und Sicherheit zu verbessern.


    Ernährung und Flüssigkeitszufuhr trainieren

    Ein Aspekt, der oft vergessen wird: Auf einer Alpenüberquerung verbrennst du täglich 3.000–6.000 Kalorien. Ich habe bereits im Training geübt, regelmäßig zu essen und zu trinken, damit der Magen während der Tour keine Überraschungen bereitet.
    Mein Tipp: Trainiere mit denselben Riegeln und Getränken, die du auch auf der Tour verwenden willst. Dein Verdauungstrakt braucht Anpassung genauso wie deine Muskulatur.


    Mentale Vorbereitung: Bleib flexibel

    Neben der körperlichen Fitness ist mentale Stärke entscheidend. An manchen Tagen wirst du dich schlapp fühlen oder vom Wetter frustriert sein. Durch meine Mehrtagesfahrten habe ich gelernt, auch mit Müdigkeit umzugehen und trotzdem weiterzufahren.
    Das Gefühl, trotz Erschöpfung Etappe für Etappe zu schaffen, hat mir enorm geholfen, Selbstvertrauen aufzubauen.


    Mein Fazit

    Wenn du deine Alpenüberquerung erfolgreich meistern willst, baue dein Training schrittweise auf:

    Erhöhe dein Trainingspensum kontinuierlich.
    Simuliere Mehrtagestouren.
    Steigere Strecke, Dauer und Höhenmeter nach Plan.
    Kombiniere Grundlagenausdauer mit intensiven Bergeinheiten.
    Übe Fahrtechnik und Ernährung.

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern: Eine gute Vorbereitung macht den entscheidenden Unterschied zwischen einer quälenden und einer erfüllenden Alpenüberquerung.

    Mit diesem Ansatz wirst du nicht nur körperlich topfit an der Startlinie stehen – du kannst dein Bikepacking-Abenteuer auch genießen und stolz auf deine Leistung sein.

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